Waldarten

 

Ohne Einfluss des Menschen würde sich auf ca. 90 % der Landfläche Wald entwickeln. Unter natürlichen Bedingungen wäre dabei der größte Teil Deutschlands mit Buchen- oder Buchenmischwäldern bedeckt. Die Ausprägung der Wälder richtet sich nach dem jeweiligen Standort, der Bodenart, Feuchtigkeit, Licht und regionalen Klimaverhältnissen. Je nachdem welche Baum- oder Krautarten sich zusammen gesellen, unterscheidet man verschiedene Waldgesellschaften. Die auftretenden Krautarten können oft als Zeiger für bestimmte Standortverhältnisse, z.B. sehr sauer oder sehr trocken, herangezogen werden.

 

Auch der hiesige Große Freeden ist vorherrschend mit Rotbuchen bewachsen. Dabei lassen sich zwei Buchenwaldgesellschaften mit unterschiedlichen Ausprägungen erkennen. Zum einen Waldmeister-Buchenwald und zum anderen Waldgersten-Buchenwald.

 

Der Waldmeister-Buchenwald bevorzugt lehmige, nährstoffarme Böden. Häufig findet man sie als geschlossene „Hallen-Buchenwälder“ vor, das heißt es sind reine, hochwüchsige Buchenbestände. Hier wird nur eine schwache Krautschicht aus typischen Krautarten wie z.B. Waldmeister und Buschwindröschen gebildet. Waldmeister-Buchenwälder besitzen keine eigenen Krautarten, sie sind dadurch gekennzeichnet, dass sowohl starke Säurezeiger wie auch Kalkzeiger fehlen.

 

Auf dem Großen Freeden findet man den Waldmeister-Buchenwald am Südhang und am flachgründigen Nordhang.

 

Der Waldgersten-Buchenwald ersetzt den Waldmeister-Buchenwald auf nährstoffreicheren, meist kalkhaltigen Böden. Der Unterwuchs ist sichtbar artenreicher. Zum Beispiel treten hier Basenzeiger wie das Wald-Bingelkraut und die Frühlings-Platterbse auf. Charakteristisch ist die Waldgerste. Auf dem Großen Freeden findet man den Waldgersten-Buchenwald an den steilen Nordhangbereichen und teilweise am oberen Südhang. Im Frühjahr kennzeichnen sich diese Bereiche besonders durch das Blütenmeer des Hohlen Lerchensporns aus.

 

Neben den verschiedenen Buchenwäldern sind Eichenmischwälder in Deutschland weit verbreitet. Auf nassen Standorten kommen in Flusstälern die Auwälder, auf Moorstandorten die Bruchwälder hinzu. Nadelwälder finden sich natürlicherweise als Kiefernwälder auf sehr armen Sandstandorten oder als hochmontane Fichtenwälder in den Bergen.

 

Die heutigen Wälder sind das Ergebnis jahrhundertelanger Nutzung durch den Menschen. Alte Nutzungsspuren wie Hutewälder zur Beweidung von Haustieren oder Schneitelwälder sind manchmal noch zu erkennen. Durch Rodung und Wiederaufforstungen mit bevorzugten Baumarten haben die Wälder ihr heutiges Gesicht erhalten.

 

Waldgesellschaften