Baumstumpf

 

Ein Baumstumpf ist der Überrest eines Baumes, der zum Beispiel nach einer Baumfällung verbleibt und aus dem Boden ragt. Er besteht aus dem nicht sichtbaren Wurzelholz und dem oberirdischen Stubbenholz.

 

Das Holz eines Baumstumpfs hat keinen wirtschaftlichen Nutzwert und kann nur mit einem hohen Arbeitsaufwand geborgen werden. In der Erde belassen, hat er aber einen hohen ökologischen Wert. Er gehört zum so genannten Totholz und stellt ein Biotop für Lebewesen wie Insekten, Moose und Pilze dar. Je weiter der Baumstumpf zersetzt wird, desto mehr Lebewesen besiedeln das Totholz.

 

Bei bestimmten Baumarten, insbesondere Laubholz, stirbt der verbleibende Stumpf nicht nach der Fällung. Ihm ist es möglich wieder neu auszutreiben (Stockausschlag). Diese neuen Triebe wachsen entweder zu einem mehrstämmigen Baum heran oder aber verwachsen zu einem einzelnen Stamm.

 

Seltener kann man ein beeindruckendes Phänomen entdecken: Das Überwallen von Baumstümpfen. Es kommt vor, dass die Wurzeln verschiedener Bäume unterirdisch zusammenwachsen und sich verbinden. Wird nun ein Baum gefällt, so ist es dem Baumstumpf möglich Nährstoffe, die der benachbarte, noch lebende Baum in den grünen Blättern produziert hat, über diese Wurzelverwachsungen aufzunehmen. Der Baumstumpf zeigt dann weiterhin Reaktionen lebender Bäume, wie zum Beispiel Dickenzuwachs. Dabei wird auch die verwundete Oberfläche nach und nach von den Rändern her mit Rinde zugedeckt bis hin zu einer neuen Borkenbildung.

 

Jahresringe

Betrachtet man den Querschnitt eines Baumstamms, so kann man eine ringförmige Maserung erkennen, die so genannten Jahresringe.

 

Die Jahresringe entstehen durch das unterschiedliche Wachstum des Baumes im Sommer und im Winter.

 

Im Frühling, zu Beginn der Vegetationsperiode, bildet die Wachstumsschicht (Kambium) nach innen große Zellen, welche den Holzteil anwachsen lassen (helles Frühholz). Diese Zellen werden zum Herbst hin immer kleiner (dunkles Spätholz) bis der Baum schließlich sein Wachstum im Winter einstellt. Im nächsten Frühling, werden wieder größere Holzzellen gebildet, die an die kleinen aus dem letzten Herbst anschließen. An dieser Stelle ist die Jahresringgrenze als ein scharfer Übergang zu erkennen. So wächst der Baum Jahr für Jahr und bildet unter der Rinde neues Holz. Die helle und die dunkle Schicht zusammen bilden einen Jahresring. Zählt man diese, kann man das Alter des Baumes bestimmen.

Die Jahresringe verraten uns jedoch nicht nur das Alter eines Baumes, sondern auch etwas über die Umweltbedingungen, unter denen der Baum herangewachsen ist.

 

Breite Ringe:

kräftiges Wachstum durch optimale Temperaturen und ausreichend Niederschläge.

 

Schmale Ringe:

schlechtes Wachstum, z.B. durch hohen Schädlingsbefall, wenig Regen oder zu viel Kälte.

 

Ovale Ringe:

unterschiedlich starkes Wachstum, d.h. der Baum hat eventuell an einem Hang gestanden oder war starkem Wind von einer bestimmten Seite ausgesetzt.

 

Baumstumpf