Aesculus hippocastanum – Rosskastanie

Baum des Jahres 2005

 

Familie:

Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae)

 

Verbreitung:

Ursprünglich aus den Balkanländern stammend, mittlerweile in Mitteleuropa eingebürgert. In feuchten Gebirgswäldern.

 

Standort:

Nährstoffreiche, tiefgründige Sand- und Lehmböden.

 

Wuchs:

Laubbaum mit bis zu 30 m Höhe. Breite bis hochgewölbte und dicht geschlossene Krone.

 

Rinde:

Triebe graubraun, im Alter dunkelgraue Schuppenborke.

 

Blätter:

Sommergrün, gegenständig, 25 cm lange, dunkelgrüne Blätter, handförmig gefingert. Herbstfärbung leuchtend gelbbraun.

 

Blüten:

Weiß, gelbrot gefleckt, in 20 bis 30 cm langen, aufrechten Rispen. Interessant ist der „Farbwechsel“ der Blüte: die Saftmale sind zuerst gelb, am 2.Tag ziegelrot dann karminrot. Blütezeit: Mai.

 

Früchte:

Große, grüne und stachelige Samenkapseln mit 1 bis 2 glänzenden dunkelbraunen Samen (Kastanien). Ungenießbar und leicht giftig. Trägt Früchte ab September.

 

Wurzeln:

Tiefgehendes und weitstreichendes Herzwurzelsystem.

 

Eigenschaften:

Empfindlich gegen Immissionen und Salz. Kastanienblüten produzieren viel Nektar und dienen als sehr gute Bienenweide. Häufig entdeckt man an den Blättern braune Platzminen, welche durch Larven der Balkan-Miniermotte verursacht werden. Das Laub sollte daher im Herbst unbedingt entsorgt werden.

 

Verwendung:

Der Baum liefert nur geringwertiges Holz, welches für Schnitzarbeiten und als Blindholz in der Tischlerei genutzt wird. In der Kosmetik und in der Medizin dagegen findet die Kastanie allerlei Verwendungen. Für die Gewinnung von Rosskastanienextrakten werden insbesondere die Samen verwendet. Seltener benutzt man auch die Rinde und die Blätter. Die Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Gerbstoffe wirken blutflussfördernd und entzündungshemmend.

 

Mythologie:

Kastanien können angeblich eine außerordentliche Wärme entwickeln, so kann sich sogar bei Lagerung der Früchte die Raumtemperatur spürbar erhöhen. Ein alter Volksglaube besagt, dass man zur Vorbeugung von bestimmten Krankheiten, wie Gicht oder Rheuma, Kastanien in der Hosentasche mit sich tragen oder unters Bett legen soll.

 

Aesculus hippocastanum Rosskastanie (4)