Urwald

 

Naturwald und Urwald von morgen

Wie sahen die Wälder früher aus? Wie entwickelt sich Wald ohne Nutzung durch den Menschen? Wie verändern sich die Pflanzen- und Tierartengesellschaften? Um diese Fragen zu beantworten und um ein Netz repräsentativer, natürlicher Waldgesellschaften in den einzelnen Wuchsregionen zu erhalten, werden ausgewiesene Naturwälder unbewirtschaftet ihrer eigendynamischen Entwicklung überlassen. Neben dem Naturschutzwert liefern sie wertvolle Informationen für eine auf ökologischen Erkenntnissen beruhende Forstwirtschaft.

 

Ein Naturwald wird weitreichend sich selbst überlassen, damit eine natürliche Entwicklung, ungestört von menschlichen Eingriffen, stattfinden kann. So gehören Wachsen, Sterben und Zersetzen der Gehölze wieder zum natürlichen Kreislauf des Waldes. Bestenfalls entsteht dadurch nach vielen Jahren wieder eine Urwalddynamik.

 

Ein Urwald ist ein Wald, der sich von Menschen unberührt entwickeln konnte und noch nie bewirtschaftet wurde. Urwälder sind Rückzugsgebiete für viele Tier- und Pflanzenarten. Einige winzige Reste von Urwald oder urwaldähnlicher Gebiete sind auch in Deutschland noch übrig. Sie stehen unter Schutz und sind Bestandteil verschiedener Nationalparke. Der überwiegende Teil der deutschen Wälder wird aber schon seit Jahrhunderten bewirtschaftet. Dadurch entwickelt sich der Wald so, wie der Mensch es will. Ältere Bäume werden geerntet bevor sie ihre Altersgrenze erreicht haben, junge Bäume werden beim Wachsen unterstützt und neue Setzlinge angepflanzt. Dabei hat sich die Waldlandschaft bei uns nach und nach sehr verändert. Auf natürliche Weise würden bei uns vor allem Laubwälder mit einem großen Buchenbestand vorkommen.

 

Der blühende Berg „Großer Freeden“

In Niedersachen gibt es über 100 Naturwälder mit einer Gesamtfläche von ca. 4.500 Hektar. Darunter fällt seit 1972 auch der hiesige Große Freeden mit mittlerweile 41,3 Hektar.

 

Der historische Buchenwald ist ideal für die ungestörte Naturwaldentwicklung. Er weist unzählige Tier- und Pflanzenarten auf, die an dauerhaft bestehende Wälder gebunden sind und bietet somit beste Voraussetzungen für künftige urwaldähnliche Strukturen.

 

Im Frühjahr zeigt sich der Große Freeden von einer besonders farbenfrohen Seite: Ende März/Anfang April blüht hier flächig der Hohle Lerchensporn in bunten Teppichen – Die sogenannte „Freedenblüte“.

 

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