Erlen-Eschen-Wald

 

In den mehr oder weniger regelmäßig überfluteten Bach- und Flussauen stocken natürlicherweise Erlen- und Erlen-Eschen-Wälder. Man bezeichnet sie als "azonale" Waldgesellschaften, d. h. sie sind mehr von den Bodenverhältnissen geprägt als vom Klima.

 

Sowohl die Erle als auch die Esche kommen mit „nassen Füssen“ in feuchten Senken oder direkt am Bachufer gut zurecht. An kleinen Bächen bilden sie oft nur schmale Galeriewälder.

 

Erlen-Eschenwälder haben besondere ökologische Funktionen, auch für das Gewässer, wie zum Beispiel

  • Beschattung des Gewässers und damit Vermeidung starker Temperaturschwankungen
  • Einbringen organischer Substanzen und Produktion von Biomasse, die die Entwicklung des Lebens im Wasser fördert
  • Stabilisierung und Erhalt der Ufer in Gebieten mit starker Erosionsdynamik
  • Hochwasserschutz
  • Filter und Selbstklärung der Oberflächengewässer und der Grundwasser speisenden Gewässer

In Deutschland war der Lebensraumtyp ursprünglich an allen Fließgewässern, zum Teil auch mit größeren Beständen, vorhanden. Heute jedoch sind große Auwälder nur noch selten. Die wesentlichen Gefährdungen ergeben sich unter anderem aus Regulierung der Gewässer, wie zum Beispiel durch Begradigung und Uferausbau und den damit ausbleibenden Überflutungen. Zudem sind sie durch Grundwasserabsenkungen, Gewässerverschmutzung und übermäßigem Nährstoffeintrag beeinträchtigt.

 

In feuchten Senken mit dauerhaft hohem Grundwasserspiegel finden sich Moorböden, auf denen die Erle so genannte Bruchwälder ausbildet. In den Erlenbruchwäldern oder auch in Quellwäldern, in denen das Grundwasser aus dem Boden quellt, finden sich typische, meist sehr selten gewordene Pflanzen- und Tierarten.

 

Eschen-Erlen-Wald